Es lockt der Ruf des Muezzins

«Es lockt der Ruf des Muezzins» beleuchtet die Hintergründe des Islam und gewährt verblüffende Einblicke in diese vielschichtige Religion. Ausführlich beschäftigt sich der Autor auch mit aktuellen Ereignissen und Entwicklungen und mit der blutigen Geschichte des Dschihad.

Der Autor, ein profunder Kenner des Islam, ist seit frühester Jugend unterwegs, um die muslimische Welt zu erkunden. In seinem neuesten Buch lädt er seine Leser und Leserinnen zu einer Reise ein, dabei durchqueren die Reisenden die Jahrhunderte und die Länder, in denen der Islam Fuss gefasst hat, und lernen eine Gegenwart kennen, die sie überraschen wird. Als Reisebegleiter fungiert der Koran, aus dem der Autor ausführlich zitiert, um die dargestellten Themenbereiche mit Koranversen zu untermauern.

ISBN: 978-3-905896-90-9

Rezension von Ernst Peter Fischer / 30. August 2018 / 338 Kommentare
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Jetzt schreiben Sie alle wieder, die Experten des intellektuellen Lebens, die das in diesen Tagen erscheinende Buch von Thilo Sarrazin über den Islam lesen und kräftig verdammen und dem Autor der “Feindlichen Übernahme” Sätze wie die vorhalten, die Muslime seien schuld an der “fühlbaren Abnahme der kognitiven Fähigkeiten in Europa”. Und während alle auf den bösen und Blödsinn von sich gebenden Sarrazin schimpfen, verschimmelt ungelesen in den Regalen das Buch von Manfred Schlapp, der Europa am Kreuzweg sieht und im Titel seiner Analyse des Islam feststellt, “Es lockt der Ruf des Muezzins” (Basel 2018). Im Gegensatz zu Sarrazin hat Schlapp den Koran im Original gelesen, im Gegensatz zu Sarrazin entzaubert Schlapp den heiligen Text der Muslime als gebildeter und überzeugter Humanist, im Gegensatz zu Sarrazin kann Schlapp Menschen ausfindig machen, die den Koran nur vom Hörensagen kennen und zum Beispiel nicht wissen, dass sich dort kein einziges Wort findet, das Frauen vorschreibt, den Kopf zu verhüllen, aber im Gegensatz zu Sarrazins Machwerk werden die öffentlichen Debatte, werden all die oberschlauen Medienvertreter Schlapps Buch links liegen lassen und sich stattdessen über Sarrazin empören. Nur ja keine Aufklärung. Vor allem Tamtam. Nichts gegen die Verrisse des Buches von dem schimpfenden und gierigen Bundesbanker, aber wer lernen will, was in der derzeitigen Lage vor allem wichtig ist, nämlich Toleranz, wird bei Schlapp fündig, der deutlich genug verkündet, “wahre Toleranz bekennt sich zur Intoleranz gegen die Intoleranz”, nämlich die eigene gegen die der Fundamentalisten. Manfred Schlapp zeigt voller Sympathie die hellen und zugleich voller Empörung die dunklen Seiten des Islam auf, und er bedauert sehr, dass die Stimmen der friedliebenden Muslime im medienwirksamen Feldgeschrei radikaler Islamisten unerhört bleiben, die den Hass predigen. Schlapp hält aber einen wichtigen Rat für die europäische Öffentlichkeit bereit: “Solange sich die politisch Verantwortlichen scheuen, den Koran in seiner tradierten Form als verfassungswidrige Schrift einzustufen, und solange sie zulassen, dass eine solche Schrift das Verhalten unzähliger Muslime bestimmt, gehören Gewalttaten zur Glaubenspraxis muslimischer Fundamentalisten.” Manfred Schlapp versucht mit seinen Mitteln, das Licht einzuschalten, das die Lampe der Aufklärung ausstrahlen kann. Tilo Sarrazin will es mit Gewalt ausknipsen. Komisch, dass die Medien darauf starren!

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